Core-Satellite-Strategie – Volle Flexibilität bei klassischem Vermögensaufbau  

 

 

Die Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen ist in allen Fällen sinnvoll, soviel steht fest. Doch gerade die zurückliegenden Finanzkrisen wie auch die massive Korrektur an den Aktienmärkten in 2018 haben gezeigt, dass eine sinnvolle Asset Allocation auch flexible Bestandteile enthalten muss.

 

Erfolgsentscheidend beim Aufbau eines langfristig ausgerichteten Portfolios ist bekanntlich eher die Diversifikation über verschiedene Anlageklassen, weniger der Zeitpunkt des Ein- und Ausstiegs oder die Titelauswahl. Doch moderne Ansätze gehen noch weiter: die klassische Portfoliotheorie berücksichtigt zwar Faktoren wie Rendite und Risiko, nicht jedoch die Faktoren menschliche Psyche und Flexibilität. Wer sein Portfolio allein nach den klassischen Regeln der Portfoliotheorie aufstellt und eine Buy-and-Hold Strategie fährt, wird unter diesen beiden Gesichtspunkten früher oder später in Schwierigkeiten geraten.

 

Der Markt und die klassische Portfoliotheorie – nicht immer im Gleichklang

 

Zum einen fällt es Anlegern schwer, größere Gewinne laufen zu lassen oder bei neuen Kapitalmarkt-Trends auf häufige Umschichtungen innerhalb des Depots zu verzichten. Genau diese Umschichtungen verändern nämlich die Vermögensverteilung und verursachen teure Handelskosten. Zum anderen wird der Anleger früher oder später auch eine Marktphase erleben, in der sich die Kurse so irrational verhalten, dass sofort die Notbremse gezogen werden müsste.

 

Wie gerade während der letzten Finanzkrise deutlich wurde, können innerhalb weniger Monate die Kursgewinne von Jahren oder gar eines Jahrzehnts zunichte gemacht werden. Und es gibt Studien, die die Portfoliotheorie widerlegen und beweisen, dass es sehr wohl auf den Einstiegszeitpunkt ankommt. Wird den Neuen Markt und die Finanzkrise mitgemacht oder sich Anfang 2018 am breit am deutschen Aktienmarkt positioniert hat, wird das aus eigener Erfahrung bestätigen können. Auch funktionieren einige Diversifikationsstrategien nicht mehr, wenn sich im großen Abverkauf die Kurse aller Anlagen, egal ob Aktie oder Rohstoff, gleichzeitig gen Süden verabschieden.

 

Volatiler DAX  – Innerhalb eines übergeordneten Aufwärtstrends wechseln sich Korrektur-, Konsolidierungs- und Hausse-Phasen ab.

Quelle: tradingview

 

Die Wahrheit liegt in der Mitte: Core-Satellite

 

Wie also können Anleger nun die Vorteile der klassischen Vermögensverteilung nutzen, ohne dabei unflexibel zu werden, die Nerven zu verlieren oder einer extremen Marktsituation komplett ausgeliefert zu sein? Die Lösung lautet Core-Satellite. Unter diesem Strategie-Ansatz versteht man eine Portfolioaufteilung in ein diversifiziertes Kernportfolio (Core = Engl. für Kern) und mehreren Einzelinvestments drum herum, den Satelliten.

 

Ein nach klassischer Portfoliotheorie optimiertes Portfolio bildet den Kern. Er macht den Großteil des Portfolios aus und sollte via Direktinvestment langfristig und konservativ ausgerichtet sein: Stichwort Dividendenstrategie via internationaler Qualitätstitel nebst Beimischung solider Staatsanleihen längerer Laufzeiten. Hinzu kommt allerdings ein flexibler und spekulativerer Anteil, der sogenannte Satellit. In diesem Kontext kommen können derivative Hebelprodukte wie Optionen, Zertifikate oder CFDs zur Anwendung kommen, die ein Investment sowohl auf steigende, als auch fallende Kurse erlauben.

 

 

Der Satellit erfüllt dabei verschiedene wichtige Funktionen, die der Kern nicht leisten kann: er dient einerseits als spekulativer Anteil am Depot. Wenn der Anleger mit ihm Gewinne einfährt, können diese aufgrund des höheren Risikos beachtlich sein und somit dem Gesamtdepot zu einer merklich höheren Performance verhelfen. Im Falle herber Verluste beim Satelliten (das es durch Risikobegrenzung zu verhindern gilt) schützt wiederum die stetigere und risikoärmere Performance des Kerns vor einem groben Renditeknick.

 

Darüber hinaus erfüllt der Satellit aber noch weitere wichtige Funktionen. Er kann schnell und flexibel bei verschiedensten Marktgegebenheiten angepasst werden und zudem in unsicheren Marktphasen nebst Korrekturbewegungen auch als Absicherung (= Hedge) gegen fallende Kurse dienen. Aufgrund des möglichen Hebels lassen sie dem Anleger auch mit einem entsprechend kleineren Volumen im Satelliten-Depot einen größtmöglichen Spielraum. So können schon kleinere Anlagesummen im Satelliten einem relativ großen Core-Depot zu überdurchschnittlicher Rendite verhelfen.

 

Chancen nutzen, Risiken begrenzen

 

Die Stärke liegt auch darin, dass sogar in längeren Seitwärts-Phasen im Kern-Depot Rendite erwirtschaftet werden kann. Denn neben Markt- und Klumpenrisiken besteht in manchen Situationen – beispielsweise im Falle einer hohen Inflation respektive negativen Realzins – auch ein Verlustrisiko, wenn man nur eine niedrige oder keine Rendite mit dem Core-Depot erwirtschaftet. Sie eignen sich also auch bestens zur Absicherung (Hedge) eines  durch nachteilige Kursentwicklung, gefährdeten Kern-Investments. Dies gilt insbesondere innerhalb massiver Korrekturbewegungen.

 

Hebelprodukte lassen sich damit sinnvoll im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie einsetzen. Sie ermöglichen aufgrund ihrer variablen Laufzeiten Flexibilität, können Hauptbestandteile eines Depots absichern oder Renditen dank Hebel maximieren – und das bei geringem Kapitaleinsatz. Gerade in temporär unsicheren Marktphasen stellen sie eine extrem kapitaleffiziente Absicherungsalternative dar. Ob zur riskanten Spekulation oder als konservatives Risk-Management-Instrument für das langfristig ausgerichtete Portfolio: wie und wofür gehebelte Finanzprodukte eingesetzt werden, liegt ausschließlich beim Anleger.  In jedem Fall sollte man sich beim Handel an den Finanzmärkten der Risiken bewusst sein, dies gilt insbesondere für den Handel von Finanzprodukten mit Leverage Effect.

 

 

Disclaimer:

 

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