Grundlagen Devisen-Handel 

 

Der Devisenmarkt (auch FOREX für Foreign Exchange oder kurz FX genannt) ist der mit Abstand größte, wertvollste und liquideste Finanzmarkt der Welt. Täglich werden an den Devisenmärkten 24 Stunden rund um die Uhr Währungen im Volumen von bis zu fünf Billionen US-Dollar gehandelt. Zum Vergleich: An der Weltleitbörse, der New York Stock Exchange (NYSE), werden pro Tag durchschnittlich Aktien für rund 30 Milliarden Dollar umgesetzt.  

 

 

Interbanken-Handel 

 

Der Wechselkurs gehört zu den wichtigsten Indikationen für den Zustand einer Volkswirtschaft. Dabei gibt es für Währungen keine zentralen Börsen wie beispielsweise für Rohstoffe. Ein Großteil der Devisen wird direkt zwischen Banken über Electronic Broking-Systeme gehandelt. Dieser sog. Interbanken-Handel läuft also nicht über eine zentrale Börse, sondern erfolgt dezentral zwischen den großen Geschäftsbanken.

 


 

 Währungen 

 

Ob „Majors“ – also die Währungspaare der wichtigsten Devisen wie der USD gegen EUR, GBP, CHF und JPY – oder exotischere Währungen gehandelt werden, hängt von der Präferenz des Traders ab. Währungen kommen traditionell unterschiedliche Bedeutungen zu: Der Euro (EUR) und der US-Dollar (USD) repräsentieren weltweite Leitwährungen, also globale Transaktions- und Reservewährungen. Der Australische Dollar (AUD), der Neuseeland-Dollar (NZD) und der Kanadische Dollar (CAD) gelten indes als Rohstoffwährungen, also als Währungen, die rohstoffexportierenden Ländern zugeordnet werden. Der Schweizer Franken (CHF) wiederum gilt als sicherer Hafen, sprich als stabile Währung mit geringer Abwertungsgefahr. Eine besondere Stellung besitzt der japanische Yen (JPY): wegen des traditionell niedrigen Zinsniveaus im Reich der aufgehenden Sonne gilt er als Refinanzierungswährung (Carry Trades).

 

 

Spot Deal 

 

Am Devisenmarkt unterscheidet man zwischen Kassa- und Futurepreis. Bei einem Devisenkassageschäft geht der Kauf einer Währung stets einher mit dem Verkauf der betreffenden anderen Währung des zugrunde liegenden Devisenpaars – und umgekehrt. Der Umtausch- bzw. Wechselkurs eines Devisengeschäfts stellt den gehandelten Kassa-Kurs dar und wird auch als Spot Rate bezeichnet. Wer also als Europäer den US-Dollar kauft (das Währungspaar USD/EUR), der verkauft auch gleichzeitig den Euro.
 

 

 

Forex-Handel 

 

Auf Grund der hohen Liquidität, Effizienz und zeitlichen Unabhängigkeit ist der Forexmarkt gerade bei Tradern sehr beliebt. Insbesondere bei den Major-Paaren können selbst ambitionierte Handelsvolumina zu engen Spreads und in Sekundenschnelle platziert und vom Markt genommen werden können. Broker bieten in den wichtigsten Währungen enge Spreads ab einem Pip an, der kleinsten Mindestkursvariation bei Währungen. Ein Pip repräsentiert die vierte Stelle nach dem Komma. Beispiel: Ein Investor beabsichtigt eine Long Position im EUR/USD zu platzieren. Bei Positionseröffnung notiert der Euro bei 1,1520 US-Dollar. Das Devisengeschäft setzt sich nun aus zwei simultanen Transaktionen zusammen: 1) Kauf: 100.000 EUR sowie gleichzeitig 2) Verkauf: 115.200 USD 

 


 

Leverage Effect

 

Investoren und Trader können beim Forex-Handel mit einem prozentualen Bruchteil (Margin) des gehandelten Positionswertes ein Vielfaches am Markt bewegen. Aus der Relation von hinterlegter Margin und tatsächlichem Wert der gehandelten Marktposition resultiert der Hebel. Beträgt das eingesetzte Kapital bspw. nur ein Hundertstel bzw. ein Prozent des bewegten Volumens besitzt der Hebel den Faktor 100. Anleger, die beispielsweise 1.000 Euro als Margin hinterlegen, sind in der Lage eine Position im Wert von 100.000 Euro (1 Standard Lot) am Markt handeln. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Margin Trading. Die Hebel-Wirkung wird als ‚Leverage-Effect‘ bezeichnet.  

 

 

 

 

 

Beim Währungshandel sind deshalb enge Spreads (= Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis) wichtig: Kleinste Änderungen der Wechselkurse fallen aufgrund des hohen Hebels stark ins Gewicht.

 

 

Der Hebelwirkung ist also beträchtlich. Absolut wurde der identische Profit erzielt, jedoch beim Margin Trading lediglich ein Prozent des Kapitalaufwandes im Vergleich zum klassischen Kassageschäft benötigt. Entsprechend höher (Faktor 100) fällt hier also die Rendite aus. Der Handel an den Finanzmärkten beinhaltet neben der Chance auf Gewinn jedoch immer auch das Verlustrisiko. Im angeführten Beispiel wurde unterstellt, das der FX Trade in der Gewinnzone landet.

 

Im Umkehrschluss gilt es natürlich zu berücksichtigen, dass der Hebel im korrelierenden Verlustszenario eine entsprechende Negativ-Rendite bedingt. Der ‚Leverage Effekt‘ kann also für Sie, im Verlustfall aber auch GEGEN Sie laufen. Vor diesem Hintergrund ist konsequentes Risk- und Moneymanagement gerade beim Forex Handel fundamental für den langfristigen Handelserfolg. Wichtig ist darüber hinaus ein schneller Marktzugang, besonders wenn Strategien verfolgt werden, die auf kleinste Bewegungen setzen bzw. innerhalb sehr kurzfristiger Anlagehorizonte verfolgt werden.  

 

 

Zinsanpassung

 

Status Quo im Forex Brokerage ist mittlerweile das Kassageschäft ohne Rollover*. Die offene FX-Position bleibt also am Markt etabliert, bis eine Glattstellung erfolgt. Bis zu diesem Zeitpunkt  werden tägliche Zinsanpassungen vorgenommen, um den sog. „Tom Next“ – Effekt zu berücksichtigen. Als „Tom Next“ (Tomorrow Next Day) wird die Anpassung des Kurses bezeichnet, resultierend aus den unterschiedlichen Zinssätzen des gehandelten Währungspaares. Auf diese Weise werden die korrelierenden Zinsgutschriften respektive Zinskosten in die Quotierung eingepreist.

 

Der Differenzbetrag, in Bezug auf Zinssatzunterschiede zwischen den gehandelten Währungen, wird dem betreffenden Handelskonto täglich abgezogen bzw. gut geschrieben. Es erfolgen also positive Zinsanpassungen alias Zinsgutschriften bei der Eröffnung einer Long-Position in der Währung mit dem höheren Zinssatz. Zinskosten entstehen dagegen, wenn die beim Devisengeschäft zeitgleich verkaufte Währung (= Short-Position) den höheren Zinssatz ausweist.  

 

Systematik und Funktionalität des Rollovers werden ausführlich im Kapitel „Basics Rohstoffe” erläutert.   

 

 

Disclaimer:

 

Die Inhalte dieses Beitrages dienen lediglich der allgemeinen Information. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Sie sollten nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Die Inhalte sind niemals dahingehend zu verstehen, dass Emden Research den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Inhalte nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die in den Inhalten wiedergegebenen Bewertungen, Schätzungen und Prognosen reflektieren die subjektive Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweils zitierten Quelle, können jederzeit Änderungen unterliegen und erfolgen ohne Gewähr. In jedem Fall haftet Emden Research nicht für Verluste, welche Sie direkt oder indirekt durch eine Anlageentscheidung erleiden, die Sie aufgrund der Inhalte getroffen haben.

 

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