
20 Dez Aktienmärkte angeschlagen – Fed Puts Adé?
(Emden-Research.com – 11:30 Uhr): Bis dato konnten Anleger in allzu unsicheren Marktphasen stets auf die Unterstützung der US-Notenbank bauen. Diese Zeiten könnten vorbei sein. Der gestrige Fed-Event erwies sich jedenfalls als der erwartete Impulsgeber und sorgte für die entsprechende Bewegung, vorneweg an den Aktienmärkten. Allerdings wohl kaum in die Richtung , die sich die Mehrheit der Investoren erhofft hatte.
Wie erwartet verkündete die Federal Reserve zunächst einmal die Erhöhung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf einen Korridor von nunmehr 2,25 bis 2,50 Prozent. Keine Überraschung auch, dass die angedachte Zahl an Zinsschritten im kommenden Kalenderjahr, angesichts sich auch in den USA eintrübender Konjunkturaussichten, von drei auf zwei reduziert werden dürfte. Bereits an dieser Stelle hatten jedoch nicht wenige Marktakteure auf eine Zinsschrittpause spekuliert.
Doch von einem erhofften Auslaufen der zuletzt geldpolitisch restriktiveren Marschroute im kommenden Jahr war keinesfalls die Rede. Vielmehr gedenkt die Fed in punkto weiterer Zinserhöhungen lediglich geduldiger zu agieren. Zugleich verkündete Fed-Chef Jerome Powell, die Bilanzsumme der US-Notenbank weiter reduzieren zu wollen, was wiederum nichts anderes bedeutet, als den Märkten weitere Liquidität zu entziehen. In diesem Kontext geht es immerhin um ein Volumen von rund 80 Milliarden Dollar – und das monatlich.
Der entscheidende Auslöser für die harsche Abwärtsreaktion an den Aktienmärkten waren jedoch Powells Äußerungen, demnach er den Tendenzen der Kapitalmärkte keine allzu große Beachtung zukommen lasse. „Wir blicken nicht auf einzelne Märkte, sondern auf die allgemeinen finanziellen Bedingungen, die aus unserer Geldpolitik folgen.“ so seine Worte. Bis dato galt die Federal Reserve via geldpolitischer Absicherungsmaßnahmen, den sog. ‚Fed Puts‘, als Last Resort in Zeiten angeschlagener Märkte nebst massiver Kursverluste. Diese Zeiten scheinen vorbei. Bei derzeit 10.662 Punkten notiert der DAX 1,0 Prozent schwächer.
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