
05 Dez Dax angeschlagen – Zinskurve schürt Rezessionsängste
(Emden-Research.com – 10:55 Uhr) – Massive Kursverluste an der Wall Street sorgen auch am deutschen Aktienmarkt für rote Vorzeichen im frühen Handel. Vor allem die Furcht um die konjunkturelle Entwicklung schickt die weltweit wichtigsten Leitindizes auf Talfahrt. Mit Sorge schauen Anleger auf die Annäherung der Renditen kurz- und langlaufender US-Anleihen. Das Schreckgespenst stellt vor diesem Hintergrund eine drohende inverse Zinskurve dar. Dabei steigen die Zinsen für kurzlaufende Treasuries sprunghaft an, während zugleich die Zinsen für langlaufende sogar fallen. Bis dato indizierte eine derartige Konstellation recht zuverlässig den bevorstehenden Rückgang des Wirtschaftswachstums. So nahm die Zinskurve bereits Monate vor dem Platzen der dot.com-bubble in 2000 und auch im Vorfeld der US-Hypothekenkrise im Jahr 2008 eine inverse Struktur ein.
Angesichts der Rezessionsängste stehen derzeit vor allem zyklische Aktien von Industrieunternehmen, aber auch Technologietitel auf den Verkaufslisten der Marktteilnehmer. In diesem Kontext lastet zudem die herbe Enttäuschung um eine bereits sicher scheinende Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China auf dem Kursgeschehen. Sollte der Zollstreit in einen lang andauernden Handelskrieg münden wäre dies ein schwerer Bremsklotz für die Weltwirtschaft. Eine potentielle Konfliktlösung birgt dagegen erhebliches Erleichterungspotential für die Aktienmärkte. Dies war eindrücklich beim Erleichterungsschub zum Wochenauftakt zu beobachten, entpuppte sich aber mangels tatsächlicher Entspannung im Zollstreit als mächtige Bullen falle. Wie gewonnen, so zerronnen.
Zur Wochenmitte weist die Tendenz wieder klar gen Süden. Dabei sind heute keine Impulse vom amerikanischen Aktienmarkt zu erwarten. Zum Gedenken an den verschiedenen ehemaligen US-Präsidenten George Bush Senior hält die Wall Street am Mittwoch ihre Börsenpforten geschlossen. Hierzulande stehen insbesondere die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor der Euro-Zone im Fokus, da sie als Barometer für die konjunkturelle Lage innerhalb der Währungsunion gelten. Angesichts der zu beobachtenden Turbulenzen an den Finanzmärkten dürfte eine freundliche Entwicklung Inverstoren mehr als willkommen sein. Der DAX notiert bei derzeit 11.237 Punkten 0,9 Prozent schwächer.
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