
03 Aug Bitcoin-Position wird zum Problemfall
(Emden-Research.com – 18:00 Uhr) – Eine über 400 Millionen Dollar schwere Bitcoin-Future-Position auf der in Hongkong ansässigen Börse OKEx wird nicht nur dem Trader selbst, sondern auch den restlichen Händlern der Plattform zum Verhängnis. Die Position sei am 31. Juli um 2 Uhr Honkonger Zeit eingegangen, heißt es. Der Problemhändler war aufgrund der gegenläufigen Kursbewegung nicht mehr in der Lage, die Verluste zu decken, woraufhin die Position zwangsgeschlossen wurde. Wenn der Trader den Verlust nun erstmal nicht begleichen kann, kann auch der Broker bei einem derartigen Betrag in entsprechende Schieflage geraten. Zudem hat ein Verkauf bzw. eine Liquidation einer Position dieser Größenordnung auch entsprechende Auswirkungen auf den Kurs. Die Abwärtsbewegung löst wiederum zahlreiche Stops Long-orientierter Trader aus, welche für zusätzlichen Abwärtsschub sorgen – eine klassische Abwärtsspirale. Das Ergebnis kann dann eine ausgeprägte Korrekturbewegung sein.
Der Bitcoin-Kurs ist in der aktuellen Handelswoche um bis zu 13 Prozent gefallen. Der Anleger selbst wettete auf einen steigenden Kursverlauf. Während OKEx die Position bereits liquidiert hat, konnte der fehlende Restbetrag noch nicht gedeckt werden.
Das Vertrauen in Krypto-Tauschbörsen bröckelt durch Vorfälle solcher Art und zeigt eklatante Schwächen in der derzeitigen Regulierungsproblematik auf. Solange nicht ausreichend Schutz für Investoren besteht, bleiben digitale Währungsbörsen ein unsicherer Hafen. Das Ereignis könnte zudem eine Art Weckruf für Regulierungsbehörden rund um den Globus sein, um entsprechende Maßnahmenpakete für Börsen zu schnüren.
Analyse geschrieben von Timo Emden, Marktanalyst von Emden-Research.com
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